Tips
Es gibt immer mal wieder Fälle, in denen wir unseren Fellnasen schnell und unkonventionell helfen müssen. Gerade abends oder am Wochenende ist nicht immer der TA zur Stelle. Auch Bestellungen sind nicht innerhalb einer Stunde da. Guter Rat muss aber nicht teuer sein, mit einfachen Mitteln können wir uns und unseren Fellnasen helfen.

An dieser Stelle sammele ich nun dazu Tips und Erfahrungsberichte, um sie jedem zur Verfügung zu stellen.

Wenn jemand weitere Tips hat, freue ich mich, wenn sie/er mir diese per Mail eventuell mit Bildern zusendet.

Inhalt:

Zur Auswahl klicken Sie bitte in der ersten Spalte den Begriff an.
Body selbstgebastelt z.Bsp. nach einer OP, wenn die Fellnase versucht die Wunde aufzulecken, ober bei Verletzungen im Körperbereich
Milchpumpe selbstgebaut Eigenes Kolostrum für den Fall der Fälle auf Vorrat immer zuhause haben.
Strümpfe zum Verhindern vom Aufkratzen von Wunden an Kopf, Hals, Nacken

Body

Eins meiner Mädels hat wohl irgendwie, irgendwann eine Dermatose entwickelt. Wir haben schon alles versucht, Bluttest, Futterumstellung, Zusatzstoffe für Haut und Haar, aber nichts hat geholfen, außer der regelmäßigen Verabreichung eines Langzeitkortisons durch unsere TÄ. Aber irgendwann läßt auch mal die Wirkung vom Kortison nach und unsere Maus bekommt dann wieder den Juckreiz, vorwiegend am Hals/Nackenbereich. Dann kratz sie sich an diesem Bereich die Haut auf.

An einem Wochenende war es mal wieder soweit. TÄ war im Urlaub und guter Rat teuer. Da kam mir der Geistesblitz. Schnell ein Söckchen von mir gegriffen, Fussspitze abgeschnitten, in den Hacken zwei Löcher für die Vorderpfoten rein und dann der Maus übergezogen. Natürlich wurden die offenen Stellen desinfiziert und mit Zellstoff abgedeckt, bzw. Zinkspray aufgesprüht, bevor sie den selbstgemachten Body angezogen bekam. Aber der Zweck heiligt die Mittel, die Wunden waren vor erneutem Aufkratzen geschützt.

Der Body laßt sich natürlich auf jedes Bedürfnis anpassen. Bei Kitten nimmt man eben ein Kindersöckchen, bei großen und kräftigen Fellnasen, muss dann halt ein Herrensöckchen herhalten. In einigen Fällen, wenn der ganze Körper geschütz werden muss, nimmt man einfach einen Kniestrumpf und schneidet noch zusätzlich Löcher für die Hinterbeine und den Schwanz hinein.

Hier einige Anwendungsbeispiele:

Bei Dermatosen als Schutz vorm Aufkratzen der jukenden Hautpartien.

Als Schutz nach einer OP am Bauch (Kastration), Rücken oder Seite.

Wenn eine Blutgruppenunverträglichkeit vorliegt und die Kitten in den ersten 24 Stunden bei Mami nicht trinken dürfen, kann man der Mama in dieser Zeit schnell einen Body überziehen.

Wenn ein Kitten eine Verletzung hat und die Mama die Stelle durch ihr fürsorgliches Putzen immer wieder aufleckt, einfach dem Kitten einen Teil- oder Ganzkörperbody überziehen.

Der Teilbody, bzw. der Ganzkörperbody kann dann beliebig mit der Kochwäsche gewaschen und desinfiziert werden. Kein starrer Kragen stört die Fellnase beim Fressen, Trinken oder rumlaufen und die Gewöhnung daran geht viel, viel schneller als bei einer starren Hauskrause

Milchpumpe

Manchmal kommt es vor, dass eine Katzenmami ihre Kitten nicht säugen kann oder darf, dann fehlt den Kitten das wichtige Kolostrum in den ersten 24 Lebensstunden, sodass sie dann keine Antikörper von der Mama haben. Das kann viele Ursachen haben, wie Kaiserschnitt, Tod der Mama oder die allseits berüchtigte Blutgruppenunverträglichkeit.

Sicherlich gibt es Ersatzkolostrum auch zu kaufen. Gut ist auch wenn man eine Amme hat. Aber besser ist aus meiner Sicht, wenn man eigene Kolostralmilch aus den eigenen Reihen hat, weil da doch Antikörper aus der eigenen Cattery drin ist. Man kann natürlich auch aus dem Blut der Mama Serum herstellen lassen. Aber was ist, wenn die Mama verstorben ist, oder der TA grad nicht greifbar? Ich kann daher nur jedem Züchter empfehlen von eigenen Zuchtmädchen Milch abzupumpen und einzufrieren, diese kann man dann schnell im Bedarfsfall auftauen und den Kitten geben.

Von einem Sauger, ab besten aus Silikon wird die Spitze abgeschnitten und auf eine Einwegspritze gesetzt. Der Teil der normalerweise auf der Flasche sitzt wird über die Zitze gesteckt, sofern es sich die Mama gefallen läßt :-o). Durch den Unterdruck wird die Milch in die Einwegspritze gezogen und kann dann eingefroren werden, sodass man immer Vorrat hat. Bei Bedarf kann dann die Milch langsam aufgetaut und erwärmt einem Kitten gegeben werden. Aber nicht nur die Kolostralmilch eignet sich dafür, auch in der normalen Milch sind immer noch genug Antikörper enthalten, um diese einem Kitten in den ersten Lebensstunden zu geben.

Diese Methode ist auch sehr gut, wenn die Mama mehr Milch hat, als die Kitten trinken, um ihr zu pralles Gesäuge zu entlasten. Dadurch kann man auch einer beginnenden Gesäugeentzündung vorbeugen. Wenn die Kitten keine richtige Lust haben zu trinken und dadurch die Gefahr besteht, dass die Milchproduktion zurückgeht, kann man die Milchproduktion auch mit dieser Methode anregen.

Es bietet sich auch an, etwas Milli abzupumpen und einem Kitten gleich zu geben, wenn dieses aus irgendeinem Grund nicht richtig trinken will oder kann.

Strümpfe

Eine weitere Alternative vor dem Kratzen. Mein Mädchen hatte eine Augen-OP, bei der sie dann erst mal einen Trichter um ihr Köpfchen bekam. Dadurch konnte sie eine Weile kein Langzeitkortison erhalten. Als nun der Trichter endlich abgenommen werden konnte, fing sie natürlich gleich an sich das Gesicht aufzukratzen. Also wieder Trichter um. So ging das einige Zeit, da sie wegen dem Heilungsprozess ja nach wie vor kein Kortison bekommen durfte. Aber so ein Trichter behindert doch ganz schön. Da kam ich auf die Idee ihr Strümpfe an den Hinterpfoten anzuziehen. Lange habe ich überlegt, wie die Strümpfe beschaffen sein müssen. Sie dürfen nicht einfach von ihr abzuzuppeln sein, sollten rutschfest sein, da wir überall Laminat haben, sollte einfach zu wechseln sein. Und dann hatte ich die zündende Idee. Ich bestellte im Tiershop die CoFlex-Binde.

Diese legte ich dann von der Ferse über die Krallen und umwickelte dann die Pfote mit zwei Lagen. Hielt bombig, keint zuppeln und lecken von ihr löste das Tape. Alle zwei Tage habe ich dann das Tape abgemacht, die Pfötchen kontrolliert, dass sie nicht nassgeschwitzt sind und wund werden. Sie hat zwar anfangs die Hinterpfötchen immer ausgeschüttelt, aber die CoFlex-Binde hielt. Dadurch waren die Krallen gut eingepackt und sie konnte sich im Gesicht nicht kratzen.